Fachgruppe SQQ – Berufsspezialist für Beleuchtungstechnik

Motivation

Die Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist gewerkeübergreifend ausgebildet. Demgegenüber besteht im Markt ein Bedarf an spezialisierten Technikern, um der Komplexität der Aufgaben und Produktionen im schnellen technischen Wandel gerecht zu werden.
Berufsanfänger mit Fachkraft-Abschluss erwerben die zur Spezialisierung nötigen Kenntnisse i. d. R. berufsbegleitend, in Eigenverantwortung und kontinuierlich durch lebenslanges Lernen.

Durch diesen SQQ erhält die bisher üblicherweise autodidaktische Entwicklung zum spezialisierten Lichtoperator / Lichtstellwerker ein professionalisiertes und standardisiertes Fundament. Berufsanfänger werden dadurch in die Lage versetzt, schneller den angestrebten Spezialisierungsgrad zu erreichen. Die Dienstleistungsqualität im Gewerk Licht wird erhöht.

Da die Branche und ihre Produkte sehr kurze Innovationszyklen haben, werden Hersteller-Schulungen immer ein wesentliches Element der beruflichen Weiterbildung im Licht sein. Dieser SQQ will umfassendes Grundlagenwissen und Lern- und Arbeitsmethoden vermitteln, mit welchem Absolventen ihre praktische Berufserfahrung strukturieren und einordnen können, um sich dann gezielt in produkt- und anwendungsspezifischen Fragestellungen weiterzubilden.

Effektive Kommunikation mit Auftraggebern, Künstlern, Kunden und Kollegen hat in dieser Qualifikation einen großen Stellenwert.

Einblicke in produktionsspezifische Arbeitsabläufe verschiedener Veranstaltungsarten wie Konzerte, Kongresse, Messen, Fernseh- und Theaterproduktionen etc. ermöglichen den Blick über den Tellerrand und bereichern die eigene Schwerpunkttätigkeit durch neue Einblicke und best practices aus anderen Bereichen.

Nicht zuletzt können sich umfassend ausgebildete Lichtoperator dadurch in diesen Bereichen zusätzliche Standbeine schaffen, um die jeweils unterschiedlichen saisonalen Schwankungen der verschiedenen Veranstaltungsarten abzufedern und für sich eine gleichmäßigere Auslastung zu erzielen.

Unsere Berufspraxis innerhalb der Lichttechnik zeigt, dass eine Ausdifferenzierung aufgrund von immer höher werdenden Ansprüchen und technischer Komplexität in Lichttechniker, Lichtsystemtechniker, Lichtoperator und Lichtdesigner ab einer bestimmten Produktions-Komplexität und -Niveau unabdingbar ist. Dieser SQQ möchte ein solides Fundament für diese Spezialisierung schaffen.

Zielsetzung

Der SQQ – Beleuchtungstechnik definiert eine berufliche Spezialisierungsqualifikation im Bereich Beleuchtungstechnik und zielt auf Niveau 5 des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) bzw. den gleichwertigen EQF Level 5 (European Qualification Framework) ab. Er schließt damit an die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik (DQR-Niveau 4) bzw. gleichwertiger Ausbildungen auf EQF-Niveau 4 aus Österreich und der Schweiz an und setzt die dort erworbenen Kompetenzen voraus, steht aber auch Quereinsteigern mit nachgewiesenen Vorkenntnissen in der Veranstaltungstechnik offen.

Die Lernziele sind im Sinne einfacher Implementierung, europäischer Harmonisierung und Qualitätssicherung kleinschrittig kompetenzbasiert formuliert.

Der Umfang (Workload) soll 400 Zeitstunden betragen (dies entspricht den Anforderungen an den geprüften Berufsspezialisten gemäß §53b BBiG). Davon sind gemäß den Empfehlungen im Lehrplan etwa 250 Stunden durch Dozierende begleitet und wird durch Selbstlernphasen und praktische Tagewerke ergänzt.

Die Implementierung steht jedem Bildungsanbieter offen. Lizenzgebühren werden nicht erhoben.

AUSBILDUNGSINHALTE (Entwurf)

1. GRUNDLAGEN

1.1.      Mathematische Grundlagen

1.2.      Grundlagen der Lichtberechnung

2. SOZIALE KOMPETENZ UND KOMMUNIKATION

2.1.      Sozialkompetenz

2.2.      Kommunikationsstrategien

2.3.      Hierarchien und Situationen

3. PHYSIOLOGIE

3.1.      Auge

3.2.      Sehen

3.3.      Gefährdungen für Körper und Auge

4. LICHT UND FARBE

4.1.      Grundlagen der Wahrnehmung

4.2.      Kontrast

4.3.      Farbmetrik

4.4.      Farbqualität

4.5.      Farbfolien, Farbgläser und Konvertierungsfilter

4.6.      Wirkung von Farben

4.7.      Licht sichtbar machen

5. SCHEINWERFERKUNDE

5.1.      Lichtquellen

5.2.      Optische Komponenten

5.3.      Optisches Zusammenspiel der Komponenten

5.4.      Scheinwerfer-Typen

6. MEDIENSERVERTECHNIK UND MEDIENSTEUERUNG

6.1.      Definition und Einsatzbereiche von Medienservern

6.2.      Pixel / Bild / Bewegtbild

6.3.      Layer / Mix / Canvas / Output

6.4.      Funktionen von Medienservern

6.5.      Steuerkonzepte

7. GRUNDLAGEN DER SIGNALÜBERTRAGUNG

7.1.      Übertragungswege

7.2.      Steuersignale Lichttechnik

7.3.      Netzwerktechnik

8. TECHNISCHE KOMMUNIKATION

8.1.      Grundlagen

8.2.      Fachbezogene Kommunikation

8.3.      Produktionsbezogene Kommunikation

8.4.      Gefahren-Kommunikation

9. EINRICHTEN VON LICHTTECHNISCHEN ANLAGEN

9.1.      Einleuchten

9.2.      Betrieb von Scheinwerfern

9.3.      Betrieb von lichttechnischen Systemen

9.4.      Gefahren beim Einrichten & Einleuchten

10. LICHTSTEUERUNG UND PROGRAMMIERSTRUKTUR

10.1.   Geschichtliche Einführung in die Lichtprogrammierung

10.2.   Grundlagen von Lichtsteuerungen

10.3.   Grundlagen der Lichtprogrammierstruktur

10.4.   Technische Schnittstellen

10.5.   Spartenspezifische Organisation

11. SHOWFILE

11.1.   Aufsetzen eines Showfiles

11.2.   Spartenspezifische Organisation eines Showfiles

11.3.   Visualisierung zum Preprogramming

11.4.   Preprogramming

12. ARBEITEN MIT LICHT / EINSETZEN VON LICHTARTEN

12.1.   Lichtwirkungen

12.2.   Allgemeines Lichtsetzen

12.3.   Spartenspezifisches Lichtsetzen

12.3.1.              Theater-Licht

12.3.2.              Film- und TV-Licht

12.3.3.              Musikveranstaltungen

12.3.4.              Wirtschaftsbezogene Veranstaltungen / Messelicht

12.3.5.              Orchesterlicht

12.3.6.              Architekturlicht

13. LICHTGESTALTUNG UND LICHTDESIGN

13.1.   Geschichte der Lichtgestaltung

13.2.   Sprache der Lichtgestaltung

13.3.   Methodik der Lichtgestaltung

13.4.   Erzeugung eines Looks / Bildes

13.5.   Playback / Ablauf / Reproduktion


14. GLOSSAR, ABKÜRZUNGEN
15. REFERENZEN
16. NORMATIVE QUELLEN
17. FACHLITERATUR

Mitglieder

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Initiator

Ansprechpartner

Timo Graf

Timo Graf

1. Vorsitzender VLLV