Fachbeirat live Audio | FBA

Der Fachbeirat achtet auf eine qualitätsorientierte Entwicklung und Ausgewogenheit bei der Erreichung der Vereinszwecke.
Die Aufgabe ist es, verbindliche, einheitliche und gesicherte Fachmeinungen zu bilden.

Die Zusammensetzung der FBA richtet sich nach der erforderlichen Sachkenntnis.

Der Fachbeirat befasst sich mit den notwendigen Maßnahmen zur Hörphysiologie und Hörgesundheit und unterstützt den Global Standard “Safe listening venues & events” der WHO.

Ziel ist es, best practices aus verschiedenen Ländern zu sammeln und diese in die Branche zu vermitteln.

Informationen WHO Global standard for safe listening venues & events

Über 1 Milliarde Menschen im Alter von 12 bis 35 Jahren laufen Gefahr, ihr Gehör zu verlieren, weil sie zu lange und zu lauter Musik und anderen Freizeitgeräuschen ausgesetzt sind. Dies kann verheerende Folgen für ihre körperliche und geistige Gesundheit sowie für ihre Bildungs- und Beschäftigungsaussichten haben.

Im Vorfeld des Welttags des Hörens 2022, der unter dem Motto Ein Leben lang hören, mit Sorgfalt hören! hat die WHO eine neue internationale Norm für sicheres Hören an Orten und bei Veranstaltungen herausgegeben. Die Norm gilt für Orte und Veranstaltungen, an denen verstärkte Musik gespielt wird.

“Millionen von Teenagern und jungen Menschen sind dem Risiko eines Hörverlusts ausgesetzt, weil sie persönliche Audiogeräte unsicher benutzen und an Orten wie Nachtclubs, Bars, Konzerten und Sportveranstaltungen schädlichen Schallpegeln ausgesetzt sind”, sagte Dr. Bente Mikkelsen, WHO-Direktorin für die Abteilung für nichtübertragbare Krankheiten.

Sie fügte hinzu: “Das Risiko wird dadurch verstärkt, dass die meisten Audiogeräte, Veranstaltungsorte und Veranstaltungen keine sicheren Hörmöglichkeiten bieten und zum Risiko eines Hörverlusts beitragen. Der neue WHO-Standard zielt darauf ab, junge Menschen bei ihren Freizeitaktivitäten besser zu schützen”.

Neue Empfehlungen zur Begrenzung des Risikos von Hörverlusten

Der Globale Standard für sicheres Hören an Veranstaltungsorten und bei Veranstaltungen hebt sechs Empfehlungen hervor, die umgesetzt werden sollen, um sicherzustellen, dass Veranstaltungsorte und Veranstaltungen das Risiko von Hörverlusten für ihre Besucher begrenzen und gleichzeitig eine hohe Klangqualität und ein angenehmes Hörerlebnis gewährleisten. Die sechs Empfehlungen sind:

(1) ein maximaler durchschnittlicher Schallpegel von 100 Dezibel

(2) Live-Überwachung und Aufzeichnung des Schallpegels mit kalibrierter Ausrüstung durch ausgewiesenes Personal

(3) Optimierung der Akustik des Veranstaltungsortes und der Beschallungsanlagen, um eine angenehme Klangqualität und ein sicheres Hörerlebnis zu gewährleisten

(4) Bereitstellung von persönlichem Gehörschutz für das Publikum, einschließlich Anweisungen zur Verwendung

(5) Zugang zu Ruhezonen, in denen die Besucher ihre Ohren ausruhen und das Risiko von Gehörschäden verringern können; und

(6) die Bereitstellung von Schulungen und Informationen für das Personal.

Die neue Norm wurde im Rahmen der WHO-Initiative “Make Listening Safe” entwickelt, die darauf abzielt, die Hörgewohnheiten vor allem junger Menschen zu verbessern, und die sich auf die neuesten Erkenntnisse und Konsultationen mit einer Reihe von Interessengruppen stützt, darunter Experten der WHO, der Regierung, der Industrie, der Verbraucher und der Zivilgesellschaft.

Gehörverlust durch laute Geräusche ist dauerhaft, aber vermeidbar.

Die Exposition gegenüber lauten Geräuschen führt zu vorübergehendem Hörverlust oder Tinnitus. Länger andauernde oder wiederholte Exposition kann jedoch zu dauerhaften Hörschäden führen, die irreversibel sind. Junge Menschen können ihr Gehör besser schützen, indem sie:

  • die Lautstärke der persönlichen Audiogeräte niedrig halten
  • gut sitzende und wenn möglich geräuschunterdrückende Ohrhörer/Kopfhörer verwenden
  • das Tragen von Ohrstöpseln in lauten Umgebungen
  • regelmäßige Hörtests durchführen lassen
  • Eintreten für den neuen globalen Standard

Die WHO fordert die Regierungen auf, Gesetze für sicheres Hören zu entwickeln und durchzusetzen und das Bewusstsein für die Risiken von Hörverlust zu schärfen. Die Privatwirtschaft sollte die WHO-Empfehlungen für sicheres Hören in ihre Produkte, Räumlichkeiten und Veranstaltungen aufnehmen. Um zu einer Verhaltensänderung zu motivieren, können Organisationen der Zivilgesellschaft, Eltern, Lehrer und Ärzte junge Menschen zu sicheren Hörgewohnheiten erziehen.

“Regierungen, die Zivilgesellschaft und privatwirtschaftliche Einrichtungen wie Hersteller von Audiogeräten, Soundsystemen und Videospielgeräten sowie Eigentümer und Manager von Unterhaltungseinrichtungen und -veranstaltungen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des neuen globalen Standards”, sagte Dr. Ren Minghui, stellvertretender WHO-Generaldirektor. “Wir müssen zusammenarbeiten, um sichere Hörpraktiken zu fördern, insbesondere bei jungen Menschen”.

(Übersetzung: WHO releases new standard to tackle rising threat of hearing loss Stand: 2022-03-02)

WHO releases new standard to tackle rising threat of hearing loss

WHO global standard for safe listening venues and events

“Die Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft (IGVW) sieht im Standard zum sicheren Hören eine wichtige Grundlagenarbeit hin zu einer nachhaltigen und sicheren Klangkultur. Wir freuen uns, dass hier bewährte best practices aus verschiedenen Ländern vereint werden und nicht nur Einschränkungen, sondern auch konkrete Lösungen einfliessen.”

Amtsperiode

Die Berufung in einen Fachbeirat ist unbefristet und endet mit einer Abberufung durch den Vorstand, der Niederlegung des Amtes durch das Mitglied oder durch Beendigung des Fachbeirates.

Beiratsmitglieder

Jörn Nettingsmeier
Jörg Gantenbein
Marcus Pohl